PLATSCHEKS DENKWÜRDIGKEITEN

Hans Platschek, 1989

„Auch Wörter sind Material, man sollte sie nicht verpulvern.“

„Die Selbstporträts kommen daher, daß man selber das billigste und geduldigste Modell ist.“

„Manche Bilder sehen fremd aus.“

„Der Ruhm ist notwendig, um innerhalb der gegebenen Produktionsverhältnisse die Produktionsmittel sicherzustellen.“

„Malerische Anlässe sind heute ohne Belang.“

„Wüßte ich, warum ich eine leere Leinwand angehe, ich gewöhnte es mir so rasch wie möglich ab.“

in: Figuren und Figurationen über Malerei und mich selbst,
Edition Nautilus, 1999

„Die Künste finden, wie man weiß, nicht nach dem Kalender statt.“

in: Die Zeit ist ein gieriger Spieler, Europäische Verlagsanstalt, 1999

„Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist das Gerede.“

„Ein Problem des Kunstbetriebs besteht darin, das richtige Verhältnis zu finden zwischen dem Ohrabschneider und dem Halsabschneider.“

„Maler haben es nun einmal mit nackten Frauen: die daraus gewonnenen Arbeiten heißen Akte und sollten in keiner Weise mit nackten Frauen verwechselt werden.“

in: Fetzen. Lindinger + Schmidt, 1993

„Jeder Gegenstand ist fremdartig.“

„Die Frage bleibt immer, warum jemand ein Bild malt.“

„Das Thema Zynismus paßt nicht zur Malerei. Wenn Sie zynisch sind, dann machen Sie einen bestimmten Typ von Bildern oder Sie leeren den Papierkorb im Kunsthaus aus.“

„Malerei ist Handwerk.“

„Das Problem der Naturtreue ist eigentlich vom Beschauer erfunden.“

„Das Geistige in der Kunst wird mit der Hand gemacht.“

„Wenn ein Maler das Wort Metaphysik in den Mund nimmt, gibt er Anlass genug, ihm zu misstrauen.“

in: Bilder als Fragezeichen, Deutscher Bücherbund,
Stuttgart 1962

„Laut Pressemeldungen macht sich ein Komponist daran, über Joseph Beuys eine Oper zu schreiben. Das ist nicht neu: es gibt bereits ein Musical „Jesus Christ Superstar“.“

„Unerläßlich also dafür, daß Kunst zirkuliert, ist weniger das Bild als das, was man vom Bild denken und wissen soll.“

„Die materielle Präsenz eines Bildes ist nicht transportierbar.“

„Weil die Dummheit in der Kunst im allgemeinen mit Unkunst gleichzusetzen ist, empfiehlt es sich, daß man auf die übliche Frage die Antwort schuldig bleibt, was denn nun Kunst sei.“

in: Hans Platschek, „Die Dummheit in der Malerei“,
Europäische Verlagsanstalt 1998