Im Rahmen der art Karlsruhe verleiht die Hans Platschek Stiftung zum zwölften Mal den Hans-Platschek-Preis für Kunst und Schrift.

Monica Bonvicini Hans Platschek Preisträgerin 2019

Die Messe beginnt am 21. Februar und endet am 24. Februar 2019. Die öffentliche Preis­ver­leih­ung findet am Donner­stag, den 21. Februar 2019 um 17 Uhr statt.

Im Anschluss wird Monica Bonvicini am Stand der Stiftung eine Performance machen, zu der das Publikum eingeladen ist.

Monica Bonvicini ist eine der einflussreichsten Künstlerinnen ihrer Generation. In ihren Arbeiten bezieht sie sich auf sozial-politische Gegebenheiten und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft. Unter Verwendung unterschiedlicher Medien wie Zeichnung, Skulptur, Installation, Video und Fotografie unter­sucht sie das Verhältnis von Architektur, Geschlechter­rollen, Kontrolle und Macht und reflektiert die besondere Bedeutung von Sprache und ihrer Wirkung. Ihr Werk wurde in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellung, sowie auf Biennalen auf der ganzen Welt präsentiert. Permanent installierte Skulpturen von Monica Bonvicini befinden sich im Queen Elizabeth Park, London und auf dem Bjorvika Fjord vor dem Opernhaus von Oslo.

Das Gute daran, ein/e Künstler/in zu sein, ist, dass man niemandem wehtun kann; wenn die Arbeit schlecht ist, dann fügt man der allgemein existierenden Dummheit eben noch eine Dummheit hinzu, was schon schlimm genug ist.

MONICA BONVICINI

Einzeljurorin in diesem Jahr ist Prof. Bettina Steinbrügge, Direktorin des Kunstvereins in Hamburg und Mitglied des Vorstands der Hans Platschek Stiftung.

Aus der Begründung der Preiszuerkennung:

Bonvicini hat in ihrer langen Karriere immer wieder die innere Logik von privaten und öffentlichen Räumen, auch von Kunsträumen, untersucht. Sie ist eine Meisterin, wenn es darum geht, Architekturen auf ihre männlich konnotierten Machtstrukturen hin abzuklopfen und mit Materialien wie Leder, Ketten, Handschellen und Eisenstangen deren Fetischcharakter sichtbar zu machen. Die Künstlerin ist wie Hans Platschek eine Anhängerin des deutlichen Ausdrucks und der klaren Analyse.

Die Verbindung zum Namensgeber des Hans-Platschek-Preises findet sich aber auch in der Bedeutung der Sprache wieder, die in Bonvicini’s Schaffen eine herausragende Rolle spielt. Monica Bonvicini bringt eine Schriftkultur eigener Art hervor, ein Verhandeln mit unserer Umgebung, bei dem um Macht gerungen wird und sich Machtverhältnisse darstellen. In Bonvicinis Interventionen geht es um den Bruch mit den Konventionen nicht nur des Raums, sondern auch der Sprache. Sie legt die politischen Grundmauern des Raums und der Sprache als miteinander verkoppelte Instrumente zur Herrschaft über die Körper und das Sozialverhalten frei.