Manfred Eichel,
Vorstellung des Jurors
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Harald Falckenberg
Juror
Harald Falckenberg ist Jurist und renommierter Sammler zeitgenössischer Kunst. Er war von 1999 bis 2017 Vorsitzender des Hamburger Kunstvereins, zuvor Geschäftsführer und Mitglied des Hamburger Verfassungsgerichts. Er zählt mit seiner Privatsammlung Falckenberg, die mehr als 2000 Arbeiten umfasst und seit 2011 als Leihgabe zu den Hamburger Deichtorhallen gehört, der internationalen Fachzeitschrift „Artnews“ zufolge zu den 200 besten Sammlern weltweit. 2007 erschien sein Buch „Aus dem Maschinenraum der Kunst. Aufzeichnungen eines Sammlers“. Harald Falckenberg ist seit 2008 Ehrenprofessor an der Hochschule für bildende Künste Hamburg.
Harald Falckenberg,
Laudatio auf Werner Büttner
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Kurt Groenewold zur Verleihung
des Hans Platschek Preises
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Werner Büttner
Preisträger
Werner Büttner studierte an der Freien Universität Berlin Rechtswissenschaften und arbeitete als Sozialhelfer in der Justizvollzugsanstalt Tegel. Er war Mitbegründer mehrerer Organisationen, das „Dum-Dum-Liga-Journal“ sowie einer Samenbank für DDR-Flüchtlinge. 1976 gründete er mit Albert Oehlen die „Liga zur Bekämpfung des widersprüchlichen Verhaltens“. Seit 1989 ist Büttner Professor für Malerei an der Hochschule für Bildende Künste, Hamburg.
„‚Die Koffer des Systems sind mir zu schwer‘, sagt Werner Büttner. Er malt Themen und Inhalte, Dinge, Menschen und Situationen, bevorzugt dabei das Fragmentarische, Aphoristische, die Rätselrede und das kleine poetische Dickicht. Die expressive Malweise täuscht Eindeutigkeit nur vor, das Literarische, Titel oder begleitender Text, eröffnet demgegenüber ein Feld von Widersprüchen, Spott und Sarkasmen. Werner Büttners Kunst umspielt in allen Varianten das Prinzip Scheitern.“ (aus der Laudatio von Harald Falckenberg)
Zu Werner Büttners zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gehören La Nouvelle Biennale de Paris 1985 und 2012 „Print/Out“ im Museum of Modern Art, New York sowie 2013 und 2014 „Gemeine Wahrheiten“ im Museum für Moderne Kunst, Weserburg.
Werner Büttner,
Dankrede
Donnerstag, 10. März 2011
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Platschek kommentiert
Werner Büttner zu Platscheks Gemälde
„Engländer auf dem Weg nach Wembley” (1966)
Mein eitelstes, finales Beurteilungskriterium eines Bildes ist die Frage „Würdest Du es in Deinem Haus haben wollen?“ Hans Platscheks „Engländer auf dem Weg nach Wembley“ von 1966 gehört dazu. Ich weiß nicht, ob er es vor oder nach dem umstrittenen Endspielsieg der Engländer gegen die Deutschen gemalt hat. Ist auch wurscht. In dem Bild hat er die Sprache des Informel weiterentwickelt. Es gibt stilistisch Anleihen bei Bacon, doch hat er das existentialistische Entsetzen Bacons durch die Freude an der Nichtigkeit Fußball radikal geerdet. Außerdem hat er Bacons immer gleiche Raumbehandlung revolutionär reduziert und mit Humor geflutet. Ich würde das Bild hängen.
26. April 2021
Fotos: Jürgen Rösner