Friedrich Einhoff, 1995, Schulklasse,
Acryl, Kohle auf Leinwand, 52 x 49 cm
Friedrich Einhoff, 2008, Figuren mit Kiste,
Acryl, Sand auf Papier, 29,5 x 21 cm
Platschek kommentiert
Friedrich Einhoff zu Platscheks Gemälde „Ein netter Abend” (1972)
„Ein netter Abend“, damit spiele ich auf den Titel eines Platschekbildes von 1972 an, ein Bild aus seiner realistischen Phase, auf dem fünf ältere Paare wie auf einem Seniorentanztee in Tanzhaltung miteinander verbunden sind – steif und wächsern wie in einem Panoptikum. Zwei der Herren mit den Gesichtszügen prominenter Hamburger Politiker, Bürgermeister Weichmann ist einer der beiden, gediegen gekleidet mit Anzug und Krawatte, die Damen in sogenannten Cocktail-Kleidern für die gereifte Generation, braungrau das meiste. Die signifikanten Kleidermuster erscheinen wie einem einschlägigen Versandhauskatalog der 70er Jahre entnommen. Aber eben da bringt Hans Platschek seine informellen Erfahrungen und Möglichkeiten ins Spiel, indem er diese Muster durch décalcomanische, tupfende, stempelnde, wischende Weise gewinnt und damit zugleich ironisch darauf hinweist, dass auch diese Teilflächen, die wie Oblaten ohne räumliche Illusion eingeklebt erscheinen, kein Ort der Illustration, sondern Malerei sind, auf einer Leinwand.
5. März 2009
Fotos: Jürgen Rösner