Fotos: Jürgen Rösner
Platschek kommentiert
F. W. Bernstein
In meiner Schülerzeit am Hohenstaufengymnasium Göppingen habe ich mehrmals Preise für „Fleiß und Wohlverhalten“ erhalten, – also für Dienst nach Vorschrift und Bravsein.
Ob Hans Platschek dies für ein preiswürdiges Verhalten gehalten hätte?
„Wage es, dich deines Verstandes zu bedienen“ forderte Kant. Und Hans Platschek hat dieses rationale Geschäft als Kritiker und Schriftsteller weiter betrieben. In seiner Schrift „Die Dummheit in der Malerei“ empfiehlt er die Pflege einer klaren und wahren Sprache als Medizin gegen jede Art der Verblödung. Es sollte dargetan werden, dass die kritischen Texte unseres Patrons heute so triftig, treffend und notwendig sind wie vor 20 Jahren. Er traute sich was, gebrauchte seinen Verstand. Und: er gehörte zum Betrieb. Er hat sich eingemischt. Als Mitarbeiter des Betriebs war er ein vorbildlicher Kunstbetriebsrat.
28. Februar 2008